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Gelenkerkrankungen bei PferdenDiagnose & Behandlung von Gelenkerkrankungen bei Pferden. |
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Gelenkerkrankung: Diagnose und Behandlung.Die Diagnose von Gelenkerkrankungen.Zu den klinischen Anzeichen von Gelenkerkrankungen gehören Lahmheit, Schwellung, übermäßig viel Synovial-Flüssigkeit, Schmerz bei Beugung sowie Hitze. Dennoch sagen diese Anzeichen nichts darüber aus, welche Gelenkstrukturen betroffen sind oder wie sehr sie geschädigt sind. Eine genaue Untersuchung ist erforderlich, um das exakte Problem des Pferdes, die Behandlungsmethode und die Prognose für die zukünftige athletische Gesundheit festzustellen. "Die klinische Untersuchung ist immer der Ausgangspunkt", sagt Mark J. Martinelli, DVM, PhD, Dipl. ACVS, Associate Surgeon (Orthopedics) am San Luis Rey Equine Hospital in Bonsall, Calif. "Durch Abtasten des Muskel-Skelett-Systems werden die eben genannten Anzeichen einer Gelenkerkrankung wie Hitze, Schwellungen oder Schmerz aufgespürt. Der physischen Untersuchung folgt normalerweise eine Untersuchung auf Lahmheit, um zu identifizieren, welche Gliedmaßen betroffen sind. Diese Phase kann per Hand an einer langen Leine oder sogar im Sattel durchgeführt werden. Zusätzlich kann ein Beugungs-Test der Gelenke durchgeführt werden, um Entzündungen besser zu lokalisieren." "Wenn ein Defizit in der Gangart bei einem Bein festgestellt wurde, wird oft eine örtliche Anästhesie durchgeführt, um die exakte Position der Lahmheit festzustellen. Örtliche Anästhesie bedeutet, einen lokal wirkenden anästhetischen Wirkstoff in ein Gelenk oder die ein Gelenk versorgenden Nerven zu injizieren. Wenn das Defizit in der Gangart oder die Lahmheit verschwindet, wurde die richtige Stelle des Problems gefunden. Wenn beispielsweise die Lahmheit im linken Vorderbein nach der Injektion eines anästhetischen Wirkstoffes in das Fesselgelenk dieses Beines verschwindet, dann ist das Fesselgelenk die Ursache des Problems." Als nächstes erstellt Martinelli eine Röntgenaufnahme des betroffenen Gelenkes. "Röntgenaufnahmen heben Knochenabnormalitäten bei Gelenkerkrankungen hervor, z.B. Osteoporose, Sklerose, Lysis und Gelenkverengungen", fährt Martinelli fort. "Diese Veränderungen brauchen normalerweise Zeit, sich zu entwickeln, und können daher im Anfangsstadium einer Gelenkerkrankung nicht vorhanden sein. Wenn sie sichtbar sind, zeigen Veränderungen auf den Röntgenaufnahmen eindeutig, dass das Gelenk nicht normal ist. Umgekehrt wird eine Knochenaufnahme mittels Szintigrafie sehr zeitig Veränderungen in den Knochen um das Gelenk herum aufzeigen. Weil es ein den Stoffwechsel darstellendes Gerät ist, beruht es auf den lebenden und veränderlichen Eigenschaften des Knochens, um ein Bild zu produzieren. Daher können auch die kleinsten Abnormalitäten eines Knochens erkannt werden. Eine Vielzahl an Versuchen an Menschen und anderen Lebewesen stellten eine Verhärtung des Knochens unter dem Gelenkknorpel als erstes Stadium einer Gelenkerkrankung fest. Wenn dies auch auf Pferde zutrifft, sollte auf jeden Fall Szintigrafie angewendet werden, um diese erste Anzeichen zu erkennen." Obwohl routinemäßig in der Diagnose von Gelenkerkrankungen angewendet, kann keine der bildlichen Darstellungen helfen, die Gelenkknorpel darzustellen. "Die Herausforderung bei traumatischer Arthritis ist es, den Grad des Schadens eines Knorpels festzustellen", sagt McIlwraith. "Zur Zeit besteht nur die eine Möglichkeit, einen Knorpel auf Osteoarthritis zu untersuchen, indem man die diagnostische Arthroskopie anwendet, bei der ein kleines Instrument eingeführt wird, um das Gelenk zu inspizieren. Dennoch haben Forscher der CSU kürzlich eine Markierung entwickelt, die als Antikörper speziell gegen Abfallprodukte des Gelenkknorpels fungiert. Ihre Nützlichkeit in der Diagnose eines frühen Knorpelschadens, was wiederum eine frühzeitige Spezialbehandlung ermöglicht, sieht vielversprechend aus." Behandlung von Gelenkerkrankungen. Eine der erfolgreichsten Methoden bei der Behandlung von Gelenkerkrankungen, sagt Black, ist die Intra-Gelenk-Medikation, der direkten Verabreichung von Medikamenten in das Gelenk. Wenn dies korrekt durchgeführt wird, ist die Gelenkinjektion eine sichere Methode der Behandlung von Gelenkerkrankungen. Black unterstreicht den Sicherheitsaspekt, indem er sagt: "In den vergangenen sechs Jahren wurden 6.465 Injektionen im Pioneer Equine Hospital verabreicht, ohne daß es zu Infektionen oder erheblichen Gelenkreaktionen kam." Das heißt nicht, daß andere Methoden wie intravenöse und intramuskuläre Injektionen nicht benutzt werden. Sie können mit Gelenkinjektionen kombiniert werden. Zu den Medikamenten, die am meisten zur Behandlung nicht-infektiöser Gelenkerkrankungen genommen werden, sagt Black, gehören Polysulfat Glycosaminoglycan (PSGAG), Natriumhyaluronat und Kortikosteroide. Glycosaminoglycan (PSGAG) kann entweder ins Gelenk oder intramuskulär injiziert werden. "Die heute am häufigsten verwendete PSGAG ist Adequan", sagt Black. Er benutzt Gelenkinjektionen wöchentlich über drei bis fünf Wochen. Wenn das Medikament intramuskulär verabreicht wird, gibt er es aller drei bis fünf Tage über mindestens vier Wochen. Die PSGAG können, so Black, Elemente im Gelenk bekämpfen, welche die Entzündung verursachen. Untersuchungen haben ergeben, dass PSGAG die Produktion der natürlichen Hyaluronsäure anregen. Es gibt Vor- und Nachteile zur Behandlung mit PSGAG. Die Vorteile sind, so Black, entzündungshemmende Eigenschaften und der Schutz der Knochenenden. Diese Effekte prädestinieren dieses Medikament zur Behandlung der Typen 2 und 3 der traumatischen Arthritis mit Beschädigung des Gelenkknorpels, so Black. Nach Black gehören zu den Nachteilen das Risiko von Reaktionen im Gelenk, wenn man nicht auch Antibiotika wie Amikacin verabreicht. Die Antibiotika würden zur selben Zeit per Gelenkinjektion verabreicht werden. Ein anderer Nachteil der PSGAG sind die Kosten. Ein Pferd auf der empfohlenen therapeutischen Ebene zu behandeln, kann in "beträchtlichen Kosten für den Eigentümer" enden, so Black. Hyaluronsäure (HA) ist das Neueste unter den entzündungshemmenden Medikamenten, welche zur Behandlung des Pferdegelenkes benutzt werden, sagt Black. Diese Gruppe von Therapeutika, sagt er, geben der Synovial-Membrane eine wesentliche Schmierung (Lubrikation), da sie für die Zerstreuung von 50% der Reibung im Gelenk verantwortlich ist. Hyaluronsäure neutralisiert metalloproteina, Prostaglandin E2 (welches Bestandteil von mehreren Entzündungsprozessen einschließlich der Schmerzempfindung ist), und freie Radikale. "Eine synthetische Form der Hyaluronsäure wurde entwickelt, die intravenös oder in das Gelenk verabreicht werden kann", sagt Black. "Wenn sie intravenös verabreicht wird, besitzt sie eine entzündungshemmende Wirkung auf die Synovial Membrane des traumatisierten Gelenkes und sie hat den Vorteil, dass der Tierarzt die Möglichkeit hat, mehrere Gelenke mit einer einzigen Injektion zu behandeln." Intravenöse Hyaluronsäure wird wöchentlich mit drei bis vier Injektionen verabreicht, wobei normalerweise die Anzahl der Injektionen zur Erhaltung des Zustandes sinkt. Die Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk kann in zwei bis drei Wochen in Abhängigkeit von der Schwere der Gelenkentzündung wiederholt werden. Anschließend werden Injektionen zur Erhaltung des Zustandes der Gelenke mit degenerativer Arthritis wiederholt. "Viele Tierärzte", so Black, "beginnen damit, die Hyaluronsäure in das Gelenk zu injizieren und später zwei bis drei Wochen lang intravenöse Injektionen zu verabreichen. Die intravenöse Form der HA kann dann zur Erhaltung des Zustandes aller zwei Wochen, monatlich oder vor größeren Wettkämpfen erfolgen." "Es sollte angemerkt werden, dass HA nur bei milder bis moderater Synovitis effektiv wirkt, und dass daher Kortikosteroide oftmals in Verbindung mit HA genutzt werden", sagt McIlwraith. Das Medikament stellte sich als sicher heraus, mit nur wenigen Nebenwirkungen oder Reaktionen auf die Injektionen. Einige Zeit lang waren Kortikosteroide schlecht angesehen. Viele dachten, daß man, wenn man ein Gelenk mit Kortikosteroid behandelt, dem Gelenk die sichere Todesstrafe ausspricht. Ja, es würde fast sofort die Entzündung reduzieren, aber langfristig solch schädigende Wirkungen haben, dass das Pferd als Krüppel enden kann. Forschungen der CSU fochten diese Theorie an, und einige Kortikosteroide wurden wieder als Teil der Behandlung bei Gelenkerkrankungen eingesetzt. Weitere Behandlungsmethoden sind Therapien und Konditionsprogramme, um die Gelenke langsam an Druck zu gewöhnen anstatt von der Ruhephase direkt zum normalen Training überzugehen. Phenylbutazon, Eis und Therapie mit kaltem Wasser werden bei Gelenkproblemen oft angewendet, bevor Pferdebesitzer zum Tierarzt gehen. "Nutraceuticals und andere orale Ergänzungen werden allgemein benutzt, aber weil sie weit weniger als Injektionen in das Gelenk erforscht sind, ist es schwer, Schlußfolgerungen aus ihnen zu ziehen", sagt McIlwraight. Schlußfolgerung. Die Schlußfolgerung für Pferdebesitzer ist, daß alle Arten von Wettkämpfen ihren Tribut von den Gelenken der Pferde fordern, und dass es in der Verantwortung des Eigentümers liegt, ständig auf die Gesundheit des Pferdes zu achten. Wenn die Beobachtung ergibt, daß sich Gelenkprobleme ankündigen, sollte sofort ein Tierarzt konsultiert werden. Und wenn schon eine Gelenkerkrankung vorhanden ist, obliegt es dem Pferdebesitzer, eine geeignete Therapie verabreichen zu lassen, um das Problem zu beheben. |
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